Anke Kaminsky
Finding your path with depression. Not a guide, just a story
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This blog post is based on personal experience of symptoms that CAN occur in depression. There are therefore no evidencing numbers showing that depression affects everyone in the same way or that every person affected feels exactly what I am describing. Rather, I try to explain in a visual way how hopelessness and fear of the future feel to me and in which direction they can push you. As soon as emotional guidance is missing, decisions and the search for meaning are no longer easy to manage. I want to explain my thoughts with the following metaphor. Let yourself in for it:

The path with emotional guidance:
You regularly stand in a corridor full of doors in your life. On each door hangs a sign with a decision and behind it is the next level. Always looking for interests, satisfaction and joy, you stay in the corridor, your presence, and collect impressions that tell you that you are on the "right" path. Sometimes you are so fulfilled on this level that you don't even wait for the next doors to appear and for another decision that has to be made. But if they appear, you can be sure that you can rely on the collected feelings and your intuition. A shadow makes most of the doors invisible, because you are sure that you would not like these paths. After all, only a handful remain in the spotlight, one door turns red and your decision is made. If it turns out on the next level that you are not satisfied, you go back to the previous corridor and try again until you want to stay on a level again.
The path without emotional guidance:
If you replace interests, satisfaction and joy for disinterest, hopelessness and sadness, you stand in front of all the doors and stare at them. No matter which way you think about it, you don't get an emotional signal that you should take a closer look at one door. There is no spotlight and no colored door. Everything remains gray. However, because you are not fulfilled on the current level, or feel no satisfaction or joy, you have the urge to make a decision that will make a difference. Without limitation, you run hectically through a few doors, you may briefly discover things and people on the levels that hold you there for a moment before you stumble through the next door. You may also stagnate on a level and desperately wait for something to happen that will allow you to make a limitation. The longer you run disoriented through doors or try to ride it out on a desolate level, the worse the restlessness and the fear that you will never find the right way become. Is there even a door for you that leads to a level where you want to stay? You lose sight of the positive little things on the levels and are always searching - without knowing what you are searching for. Or can you now call it escaping it? You become blind for the last little things that give you hope. Blind for helping hands that reach out for you. You don't know how long you still have strength to rush through the corridors and still you are doing it...until you can't stand it anymore. From the wrong motives you choose the door that suddenly shines colorful in the spotlight and make your last decision.
Does it still sound crazy when people who seem to have everything take their own lives? They run from one door to the next, but never find a red door, no signals...not enough reasons to stay.
Ihren Weg mit Depressionen finden. Kein Leitfaden, nur eine Geschichte
Dieser Beitrag basiert auf persönlichen Erfahrungen von Symptomen, die bei Depressionen auftreten KÖNNEN. Es gibt also keine belegenden Zahlen, dass sich eine Depression bei allen auf die Zukunftsfrage so auswirkt oder jeder Betroffene prinzipiell so fühlt. Viel mehr versuche ich auf bildliche Weise zu erklären, wie Hoffnungslosigkeit und Zukunftsängste sich bei mir anfühlen und in welche Richtung sie einen treiben können. Sobald emotionale Wegweiser fehlen sind Entscheidungen und Sinnfindung nicht mehr leicht zu bewältigen. Meine Gedanken möchte ich mit folgender Metapher erläutern. Lass dich darauf ein:

Der Weg mit emotionalen Wegweisern:
Du stehst regelmäßig in deinem Leben in einem Korridor voller Türen. An jeder Tür hängt ein Schild mit einer Entscheidung und dahinter verbirgt sich die nächste Ebene. Immer auf der Suche nach Interessen, Zufriedenheit und Freude bleibst du im Korridor, deiner Gegenwart, und sammelst Eindrücke, die dir sagen, dass du auf dem „richtigen“ Pfad bist. Manchmal bist du auf der Ebene so erfüllt, dass du gar nicht darauf wartest, bis die nächsten Türen erscheinen und wieder eine Entscheidung ansteht. Aber falls sie erscheinen, kannst du sicher sein, dass du dich auf die gesammelten Gefühle und deine Intuition verlassen kannst. Ein Schatten macht den Großteil der Türen unsichtbar, weil du dir sicher bist, dass dir diese Wege nicht gefallen würden. Schließlich bleibt nur eine Handvoll im Scheinwerferlicht, eine Tür färbt sich rot und deine Entscheidung ist getroffen. Stellt sich auf der nächsten Ebene heraus, dass du nicht zufrieden bist, gehst du zurück in den vorherigen Korridor und versuchst es erneut, bis du auf einer Ebene wieder verweilen möchtest.
Der Weg ohne emotionale Wegweiser:
Tauscht man Interessen, Zufriedenheit und Freude gegen Desinteresse, Hoffnungslosigkeit und Traurigkeit, stehst du vor den ganzen Türen und starrst sie an. Egal über welchen Weg du nachdenkst, du bekommst kein emotionales Signal, dass du dir eine Tür genauer anschauen solltest. Es erscheint kein Scheinwerferlicht und keine gefärbte Tür. Alles bleibt grau. Da du auf der aktuellen Ebene nicht erfüllt bist, keine Zufriedenheit oder Freude empfindest, hast du jedoch den Drang eine Entscheidung zu treffen, die was daran ändert. Ohne Eingrenzung, läufst du hektisch durch ein paar Türen, kannst auf den Ebenen eventuell kurz Dinge und Personen entdecken, die dich dort einen Moment lang halten, bevor du durch die nächste Tür stolperst. Vielleicht stagnierst du auch auf einer Ebene und wartest verzweifelt darauf, dass irgendwas passiert, wodurch du eine Eingrenzung vornehmen kannst. Je länger du orientierungslos durch Türen läufst oder versuchst es auf einer trostlosen Ebene auszusitzen, desto schlimmer wird die Unruhe, die Angst, dass du nie den richtigen Weg findest. Gibt es überhaupt eine Tür für dich, die auf eine Ebene führt, wo du bleiben möchtest? Du verlierst den Blick für positive Kleinigkeiten auf den Ebenen und bist immer auf der Suche – ohne zu wissen wonach. Oder kann man es inzwischen Flucht nennen? Du wirst blind für die letzten Kleinigkeiten, die dir Hoffnung geben. Blind für helfende Hände, die sich nach dir ausstrecken. Du weißt nicht wie lange du noch Kraft hast durch die Korridore zu hetzen und trotzdem tust du es…bis du es nicht mehr erträgst. Aus den falschen Motiven wählst du die Tür, die plötzlich farbenfroh im Scheinwerferlicht strahlt und triffst deine letzte Entscheidung.
Klingt es jetzt noch so verrückt, wenn sich Menschen, die scheinbar alles haben, das Leben nehmen? Sie rennen von einer Tür zur nächsten, finden jedoch nie eine rote Tür, keine Signale…nicht genug Gründe um zu bleiben.